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Schloss Quetz |
„Beglückt wer fern der Falschheit vollen Stadt, frei unter Bäumen ruht, die er gepflanzet hat“.
Hellmut Moritz Erdmann von Grävenitz, Inschrift an der Westseite des Hauses
Schloss Quetz
„Das auf halber Strecke zwischen Halle und Bitterfeld gelegene, im Kern spätbarocke Herrenhaus Quetz
gehört zu den zahlreichen stattlichen Adelssitzen der hiesigen Region. Aufgrund der im späten 18.
Jahrhundert durch den Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736-1800) im
frühklassizistischen Stil durchgeführten Umgestaltung beansprucht das Herrenhaus jedoch
eine über die engere regionale Kunstgeschichte weit hinausreichende Bedeutung.“
Dr. Holger Brülls, Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege, Halle an der Saale
Das Gutshaus Quetz, Schloß Quetz genannt, vereint eine wechselvolle Geschichte, eine
lebendige Gegenwart und eine ungewisse Zukunft in sich.
So war es über die Jahrhunderte hinweg orts- und identitätsprägend, war als
feudales Herrenhaus, als Verwaltungsgebäude des Volkseigenen Gutes und ist heute
als Sitz des Vereins Land.Leben.Kunst.Werk. e.V. Lebens- und Arbeitsmittelpunkt
für zahlreiche Menschen.
Stets war es eng verbunden mit der aktuellen politischen Situation der jeweiligen
Epoche, stellte den Raum für unterschiedlichste gesellschaftliche Auffassungen
und spiegelte den Zeitgeist in seinen oft widersprüchlichen Facetten wider.
Architektonisch blieben viele Details wie Stuckereien, Figuren, Spiegel und
Kamine erhalten; das große Ganze ist jedoch nicht sichtbar, schlummert unter
DDR-Linoleum, Rauputz und Tapete seinen Dornröschenschlaf. Aber auch herbe
Verluste mussten in der Vergangenheit hingenommen werden: Die Orangerie brannte
aus und wurde abgerissen. Das Schloss war zeitweise ungesichert, Statuen,
Plaketten und Kristallleuchter fielen dem Spiel und der Gleichgültigkeit zum Opfer,
sämtliche Öfen und das bewegliche Inventar verschwanden.
Der Genius Loci hingegen, der Geist des Hauses, wirkt noch immer.
Seit Oktober 2005 setzt sich der Verein Land.Leben.Kunst.Werk. als Pächter für
die Erhaltung des Gesamtensembles ein. In Schloß, Park, Garten und Kletterwald
wird geplant, gearbeitet und gelernt. Viele Ergebnisse sind bereits sichtbar und
werden von zahlreichen Gästen genutzt. Um im Haus selbst mit den notwendigen Arbeiten
zu beginnen, ist es wichtig, dass der Verein als gemeinnütziger Träger den Status des
Eigentümers erwirbt – nur so können wir Fördermittel beantragen und abrufen, die dem
Erhalt und der Restaurierung des Hauses dienen.
Da der Kaufpreis allein über die Aktivitäten des Vereins nicht erbracht
werden kann, müssen andere Lösungen gefunden werden, wofür wir große
Anstrengungen unternehmen und auf die Unterstützung von Vielen setzen.
Somit wird das Haus erneut zu einem Spiegelbild unserer Gesellschaft und zum
Prüfstein dafür, ob es gelingen mag, gemeinsam neue Lösungen für die
Erhaltung und Weiterentwicklung unseres historischen Erbes zu finden.
weitere Info's:
Landschaftspark (im PDF-Format 69kB)