ZuMUTungen - Zwischen Arbeitswelt und Lebensbewältigung
Entwicklungspartnerschaft "Navigator" der
EU-Gemeinschaftsinitiative EQUAL II organisiert
Internationale Fachtagung, am 22.11.2006 in Magdeburg
Die heutige Arbeitswelt konfrontiert den Einzelnen mit zunehmender Eigenverantwortung, die als Zumutung oder Chance erfahren werden kann. Lineare berufsbiographische Modelle finden kaum noch eine langfristige Perspektive. Wir erleben rasante Veränderungsdynamiken, bei denen Vertrautes und Gebahntes unentwegt zerfällt. Erfahrungsgeleitete Handlungsroutinen scheinen für immer kürzere Zeitabschnitte gültig zu sein.
Es besteht gesellschaftlicher Konsens darüber, dass die Menschen vor neuen Herausforderungen stehen und dass Bildungsarbeit mehr umfassen muss als die Vermittlung professionsbezogener Kenntnisse und Fähigkeiten. Die Rede ist auch hier von Schlüsselqualifikationen und weichen Faktoren. Doch jenseits alleiniger Marktförmigkeit wird weniger darüber gesprochen, welche das sein sollen und wie sie zu vermitteln sind.
Wir möchten in unserer Tagung das "Nichtgesagte" thematisieren. Vorgestellt werden empirisch-theoretische Konzeptionen und praktische Ansätze.
Hierzu laden wir Sie herzlich ein. -> Anmeldung
PROGRAMM ab 9:00 Uhr | Ankunft |
09:30 - 09:40 Uhr | Begrüßung und Eröffnung |
09:40 - 10:10 Uhr | Zwischen Arbeitswelt und Lebensbewältigung Jugendliche in Übergängen Dr. Babette Scurrell Soziologin Forschungsgruppe "Blockierter Wandel?" |
10:10 - 10:40 Uhr | Offene Zukunft - Riskante Chancen Abenteuer als Bildungskategorie Martin Lindner Institut für Sportwissenschaft und Motologie Philipps-Universität Marburg |
10:40 - 11:00 Uhr | Kurzvorstellung der Workshops LeiterInnen der Workshops |
11:00 - 11:30 Uhr | Kaffeepause |
11:30 - 13:30 Uhr | Praxisworkshops I - III |
13:30 - 14:15 Uhr | Das Forum zum Erfahrungsaustausch: Gemeinsamer Imbiss und begleitende Projektausstellung |
14:15 - 14:45 Uhr | Besichtigung des Bildungszentrums |
Praxisworkshops
Workshop I: "Abenteuerpädagogik"
Das "Fremde" als Impulsmedium für individuelle und kollektive Reifungsprozesse zu nutzen,
ist der Anspruch bildungsbezogener Erlebnispädagogik. Im Workshop wird exemplarisch ein
handlungs- und erfahrungsorientiertes Lernkonzept vorgestellt. Dies verbindet Arbeitswelt
mit dem Aspekt der Lebensbewältigung.
Entsprechende Möglichkeiten wie
- die Entwicklung einer positiven und selbstmotivierten Haltung,
- der Aufbau konkreter, realistischer Ziele,
- die Vermittlung von fachübergreifenden Schlüsselqualifikationen
sollen im Workshop behandelt werden.
Darüber hinaus werden neue Schnittmengen von Jugendberufshilfe und Arbeitsverwaltung
diskutiert (Potenzialanalysen).
Der zivilgesellschaftliche und gemeinwesenorientierte Ansatz nutzt das Abenteuer als
Bildungskategorie, um Problemlösungskompetenzen zu entwickeln. Zudem werden die Stärken
von Netzwerken (Entwicklungspartnerschaft) herausgestellt.
Hinweis: Bei günstigen Wetterverhältnissen findet der Workshop z. T. im Freien statt.
Leitung des Workshops: Veit Urban (Sozialwissenschaftler, ABC-Trainer nach Project Adventure)
Workshop II: "Mein inneres Auge"
Der Workshop sensibilisiert für den Lebensalltag nicht-sehender oder sehbehinderte Menschen
durch konzeptionelle Elemente der europaweit gezeigte Ausstellung "Dialog im Dunkeln".
Diese wurde 1989 in der Stiftung Blindenanstalt entwickelt, um als Instrument der
Öffentlichkeitsarbeit für blinde Menschen eingesetzt zu werden. Schon bald zeigte
sich eine Erweiterung des Wirkungsfeldes über den reinen Erlebnisgehalt des lichtlosen
Raumes hinaus: Die herausfordernde Wahrnehmungssituation und die Nachhaltigkeit des
Erlebten eignen sich besonders gut zur Vermittlung berufsrelevanter Themen wie
Krisenbewältigung, Chancenmanagement und Teambildung.
In Einzel- als auch Kleingruppenarbeiten werden verschiedene Materialien, Arbeitstechniken und Methoden angewandt, die den Perspektivwechsel ermöglichen.
Leitung des Workshops: Constance Koch (Diplom-Museologin, Geschäftsführerin Kultur.13 GmbH Leipzig)
Workshop III: "Arbeit mit S Y S T E M"
Die Workshop-TeilnehmerInnen erleben systemisch - wachstumsorientiertes Arbeiten nach
Satir‘schem Ansatz.
Virginia Satir war eine der einflussreichsten Gründergestalten des familientherapeutischen
Ansatzes im Bereich der Psychotherapie. In einer einzigartigen Synthese verband sie in
ihrer Arbeit wesentliche Grundhaltungen der humanistischen Psychologie mit den
kommunikationstheoretischen Entwürfen der Palo-Alto-Gruppe.
Begriffe wie Selbstwert und Wachstum im Kontext der sozialpädagogischen Tätigkeit mit
der Zielgruppe der EP NAVIGATOR sollen für die Workshop-TeilnehmerInnen greifbar werden.
Dabei finden systemische Arbeitsmethoden wie z. B. Rollenspiel, Skulpturarbeit,
Seilarbeit, Arbeit mit Kräften oder Wappen auf Wunsch ihre Anwendung.
Die wichtigste Zutat für den Workshop: S p a ß
Hinweis: Der Workshop ist begrenzt auf maximal 12 TeilnehmerInnen.
Leitung des Workshops: Gisela Siegfried (Systemische Familientherapeutin, Systemische Supervisorin)
Veranstaltungsort: | EBG - Bildungszentren Sachsen - Anhalt Alt Westerhüsen 50 39122 Magdeburg |
Rückmeldung und Kontakt: | Deutsche Angestellten-Akademie GmbH Steffi Ackermann, Simone Uhlig Merseburger Straße 237 06130 Halle Tel.: 0345 13687-137 Fax: 0345 13687-150 E-Mail: simone.uhlig@daa-bw.de bitte bis 09.11.06 |
Einladung (1,5MB)
Vortrag von Martin Lindner (151kB)
Vortrag von Babette Scurrell (100kB)