ROPES COURSE: Teambildung - Teamentwicklung
| Entw.-Partnerschaft: | NAVIGATOR: individuelle Förderung benachteiligter Jugendlicher |
| Teilprojekt: | ROPES COURSE: Teambildung - Teamentwicklung |
| Träger: | LAND.LEBEN.KUNST.WERK. e.V. |
| Leitung: | Veit Urban (Teamtrainer) |
| Projektzeitraum: | 1.07.2005 - 31.10.2007 |
| Standort: | 06369 Cösitz (Sachsen-Anhalt) |
Zusammenfassung der Strategie und Aktivitäten
Die gemeinsame Erstellung eines Ropes Courses ist eine Arbeitsgelegenheit besonderer Art. Sie garantiert hohe Motivationen durch die ersehnte gemeinsame Nutzung des Geschaffenen. Sie ist vielseitig qualifizierend, ist planen, bauen und gestalten. Die Arbeit für und mit Abenteuer ist zielgruppengerecht, schafft ein Ort der Identifikation für sich und andere. Praxisnahe Qualitätssicherung in der beruflichen Arbeit durch Teambildung steht dann allen Teilprojekten (TP) zur Verfügung. Die Nachfrage nach Teamqualifizierung wächst dort, wo sich Unternehmen als "Lernende Organisation" verstehen. Bestandteile sind: Förderung der Sozialkompetenz, von Führungsqualitäten, Persönlichkeits- und Teamentwicklung, Projektarbeit.
ROPES COURSE: Teambildung - Teamentwicklung
Innerhalb eines halben Jahres bauen die Teilnehmer (TN) gemeinsam einen Ropes-Course (Seilgarten) mit zahlreichen niedrigen und hohen Elementen. Das Gelände wird zudem kunsthandwerklich gestaltet. Planen, Bauen und Gestalten wird an verschiedenen Stationen exemplarisch erfahren. Das Herstellen von Gebrauchswertprodukten für alle, aber auch der zukünftige Nutzen ist motivierender Schlüssel. Dies schafft Identifikation: es entsteht ein Lernort für alle, ein Ort für persönliche Veränderung. Ziele in dieser Phase sind:
- Wecken von Interesse für Handwerksberufe
- Souveräner Umgang mit Werkzeug und Maschinen
- Herstellung von Gebrauchswertprodukten
- Entwicklung planerischer und kommunikativer Kompetenzen
- Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt
- Schaffung von lokaler Identifikation
Alle Aktivitäten werden in Bezug auf in die Arbeitswelt zu übertragende
Lernchancen hin reflektiert, die Erfahrungen werden durch "klassische" Seminarinhalte
(theoretische Inputs, Übungen) vertieft. Wir entwickeln die Programme gemeinsam.
Die einzelnen Bestandteile der Bauprojekte und Trainings werden auf die Ziele
der jungen Menschen und die Bedürfnisse möglicher Unternehmen und Arbeitsfelder
abgestimmt. Am Ende der umfangreichen Bauphase heißt es für alle Teilprojekte
handlungs-, erfahrungs- und arbeitsweltbezogenes Training zur Team- und
Persönlichkeitsförderung im Seilgarten. "Schlüsselqualifikationen", "Persönliche
und Soziale Kompetenzen" - hinter diesen Begriffen verbergen sich eine Reihe
von Eigenschaften, die in Form von Erwartungen an Individuen in beruflichen
Zusammenhängen gestellt werden. Selbstbewusstsein, Eigeninitiative,
Verantwortungsbereitschaft, Vertrauen, Risikobewusstsein, Kommunikations- und
Kritikfähigkeit, Kooperationsbereitschaft usw. sind neben den erforderlichen
Fachkompetenzen wesentliche Faktoren auf dem Weg zur beruflichen Integration bis
hin zur Übernahme von Führungsverantwortung. Fachliche wie diese "weicheren"
Kompetenzen bedürfen ebenso der Schulung, der Unterstützung und der Reflexion.
Das Projekt führt Trainings zur Förderung dieser Kompetenzen durch und greift dabei auf Lernkonzepte zurück, die Jugendliche in besonderem Maße ansprechen. Wir fördern ganzheitliche Lernprozesse: wenn in Projektarbeit ein Produkt mit Gebrauchswert entsteht (Seilgarten), auf einer mehrtägigen Exkursion schwierige Situationen zu bewältigen sind oder bei Abenteueraktivitäten unterschiedliche Herausforderungen angegangen werden, sind kognitive aber auch körperliche und emotionale Aspekte beteiligt. Lernen wird so zu einer Herausforderung, der sich junge Menschen mit hoher Motivation stellen. Wir integrieren die jeweiligen Ansprechpartner und Multiplikatoren in die Seminare, bringen Jugendliche aus unterschiedlichen Zusammenhängen miteinander in Kontakt und fördern so eine interne Vernetzung.
Die Ziele der Programme für Jugendliche: Förderung der Sozialkompetenz und Persönlichkeitsentwicklung; Teamentwicklung; Einführung in die Projektarbeit; Förderung der Führungsqualitäten. Die Team- und Persönlichkeitsförderung erfolgt mit einem in den USA entwickelten und erfolgreich angewandten Beratungsansatz, der in Theorie und Praxis zur Anwendung kommt: für Stärken/Grenzen erkennen, Vertrauen, Kommunikation, Kooperation. Es ist ein Arrangement aus Kennenlern- und Problemlösungsaktivitäten, Übungen/Spielen, niedrigen und hohen Abenteuersituationen. Unmittelbare Reflexion der Erlebnisse ermöglicht eine realistische Einschätzung der eigenen Rolle. Berufsrelevante Schlüsselqualifikationen, Wertevereinbarungen in der Gruppe, Transferunterstützung für den Alltag, die integrale Arbeit an und mit Zielen sind die wesentlichen Bestandteile.
Methoden und Settings:
- Planen, Bauen und Gestalten (Herstellen v. Abenteuersituationen, denkmalpflegerische Techniken, künstlerische Objekte)
- Kooperative Abenteuer-Aktivitäten als handlungs- und erfahrungsorientiertes Training
- Naturräumliche Exkursionen
- Exkursionen in die Stadt (City Bound als arbeitsweltbezogenes Training)
Bezug zur gesamten Entwicklungspartnerschaft
Der Umgang mit herausfordernden Situationen in der Gruppe eröffnet vielfältige Transferchancen bei der Vorbereitung auf das Berufsleben, aber auch bei Umstrukturierungen und Erneuerungen in Betrieben, Organisationen & Verwaltungen. Outdoor-Trainings gehören in vielen Wirtschaftsbereichen und im Kontext interkulturellen Lernens zum Standard der Personalentwicklung und Mitarbeiterqualifizierung. Ergänzt mit einem Kommunikations- und Kooperationstraining wird handlungs- und erfahrungsorientiertes Lernen ein wichtiger Teil eigener Unternehmenskultur. Das TP baut innerhalb eines halben Jahres den Ropes Courses auf, den die Entwicklungspartnerschaft (EP) nutzt. Durch die Teilnahme an Querschnittsprojekten der EP erfolgen regelmäßige, gezielte Zusammentreffen, Handlungsansätze der EP werden gemeinsam entwickelt. Zur Förderung des europäischen Gedanken, zum Erwerb von Sprach- und interkultureller Kompetenz werden die TN in die transnationalen Aktivitäten einbezogen.